eroberung














ich muss sagen
heute hab ich mal wieder die welt erobert
dabei bin doch nur
über die
schiefe treppe
in den keller gestiegen

und da unten
war ich auf einmal wieder...
war ich auf einmal
wieder da oben
wo der
himmel beginnt



(ts)

himmelwärts

















gib dein geheimnis preis
du ewiger
hast uns doch dafür geschaffen

leuchte uns heim
schon stehen
wir in den toren deiner stadt

wir wenden uns um
siehe
wir sind nicht allein

gib dein geheimnis preis
du liebender
in unserem schlepptau die welt

ist sie doch immer
nur welt
hinkend, zu innerst gebrochen, blind

bleibt sie doch welt
deine geliebte
welt



(ts)

immer noch sprachlos
















immer noch
versuche ich zu lesen
deinen brief
der nie kam

buchstabiere mir die ereignisse
entziffere die chronologie des
verlassenwerdens

ich habe das spiel verloren
unser spiel


das vielleicht gar keines war


(ts)

kreative kontemplation

















ankommen
in die farben
hinuntertauchen
das leben atmen

da sein
in der sinnlichkeit
des augenblicks
mich selbst lassen können

mit
acryl auf leinwand
einen spiegel schaffen
bei mir bleiben

erst als verwandelter 
himmelgetränkt weiterziehen


(ts)

mutter teresa











nicht deine hände
deine füße
deinen mund wollte
ER

allein dein herz
deine liebe
deine hingabe sollten es
sein

nicht mehr und nicht weniger
und doch alles
ER
wollte dich

weil du ja gesagt hast
alles hingegeben
dich 
verschenkt

war ER in deinen händen
deinen füßen
deinem mund
nicht du

war ER in deinen sandalen
unterwegs zu den
armen
war ER unterwegs zu uns


erster advent


ein erstes licht
hüllt unsere sehnsucht ein

das dunkel wird

mächtig
von seinem thron
gestoßen

nachtgestalten

mit starker hand
erledigt und
zerstreut

ein erstes licht

über diesem abend
leise wie ein flüstern
und scheu

über unseren leben

stellt sich hoffnung ein



(ts)







maris stella













das gläserne
gletschergeschliffene
liebfrauenblau

wie mondlicht über den 
eisbergspitzen

nachtgestalten durchstreifen
die stadt

behütet
dem tag entgegen
von einem meerstern
gestützt


(ts)

real life













es gibt dinge
die können wir nicht
anders leben als ganz
unmittelbar

keine app für die liebe
kein programm für den schmerz

ein lächeln, ein gutes wort
ein gebet

es gibt dinge
die lehren uns die kunst
der gegenwart

nur du und ich
hier sind wir ganz oder

wir sind nicht



(ts)

das gedicht











hören
auf das lied
das von weit her
herüberklingt

auf das wort
das heraufsteigt
aus dem innenraum

es einfangen können und
sich dabei selbst einfangen
lassen

bis es geboren werden will
als tanz, als gedicht,
als revolution



(ts)